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NBA Fan Experience

Beitrag wurde erstellt am Montag, 2. Oktober 2017
Autor: Ray Singca | Events

 

Nachdem ich vor einigen Wochen bereits von meinem Trip nach Toronto berichtet habe, wollt ich nun auch gleich die Gelegenheit nutzen und von meinem ersten NBA-Trip erzählen. Der liegt zwar jetzt schon fast zwei Jahre zurück und die neue NBA-Saison ist bereits im Anrollen, gut in Erinnerung geblieben ist diese Reise mir aber trotzdem und vor allem die gewonnenen Eindrücke sind noch immer unvergessen. Dabei ging es in drei Wochen von Houston nach San Antonio, per Flugzeug nach Chicago und schließlich dann nach New York City.


Houston



Erste Station: Houston. Was einem zu­al­ler­erst auffallen wird, ist die Hitze. Ja, auch Ende November ist es hier noch ziemlich heiß. Danach, dass alles ziemlich weit voneinander entfernt ist. Einfach mal mit dem Bus oder der U-Bahn zu einem Ziel zu fahren, gestaltet sich als schwierig. Deshalb ist das bevorzugte Transportmittel in dieser texanischen Großstadt ganz klar das Auto. Und ja, jeder fährt damit und das sorgt eigentlich egal zu welcher Tages- und Uhrzeit für unheimlich viel Verkehr, unendliche Autokolonnen und Staus ohne Ende.

Das führte dann schließlich dazu, dass ich zu meinem ersten Besuch bei einem NBA-Spiel tatsächlich zu spät kam! Carmelo ANTHONY, James HARDEN und der Rest der Knicks und Rockets standen bereits im Toyota Center auf dem Parkett und waren bereit mir meine erste NBA-Experience zu bescheren. Und ich? Ich steckte im Abendverkehr fest.




Endlich angekommen, war die Partie schon am Laufen und wir hatten aufgrund der spontanen Entscheidung diese Partie zu sehen, Sitze in der allerletzten Reihe. Dennoch war es eine tolle Erfahrung mal bei einem NBA-Match dabei gewesen zu sein. Auch die Sicht war überraschenderweise nicht so schlecht wie angenommen und ja, von da oben erkennt man immer noch, wer da unten rumläuft.

Und das Spiel? Auch das war relativ spannend. Ursprünglich hatte ich mir ein Duell zwischen HARDEN und ANTHONY erwartet. Das blieb leider aus. Denn die Akzente im Spiel der Gäste, lieferte ein Rookie namens Kristaps PORZINGIS. Ein beeindruckender erster Look, den ich auf den Youngster werfen konnte. Im Großen und Ganzen ein tolles Erlebnis und ein gelungener erster Besuch bei der NBA.


San Antonio



Da während dieser Reise auch der Kultururlaub nicht zu kurz kommen sollte, machten wir auf dem Roadtrip nach Corpus Christi einen Abstecher nach San Antonio und sahen uns dort den San Antonio Riverwalk und das Alamo an. Da wir aber schon da waren und man sobald wohl nicht wieder hier sein würde, entschlossen wir uns kurzerhand auch das AT&T Center zu besuchen. Zufällig hatten die Spurs an dem Abend ein Spiel gegen die Phoenix Suns. Als wir ankamen, war das Match aber schon im dritten Viertel und die verfügbaren Tickets auf dem Secondary Market einfach zu teuer für eine halbe Partie. Zeit für ein schnelles Foto musste man sich aber dennoch nehmen .


Chicago



Das NBA-Highlight dieses Trips erwartete mich aber schließlich in Chicago. In meinen ersten Blog-Beitrag habe ich bereits erwähnt, dass ein Besuch bei einem Spiel der Chicago Bulls ganz oben auf meiner Bucket List steht. Bereits seit den 90ern bin ich fasziniert von diesem Team. Michael JORDAN, Scottie PIPPEN und Dennis RODMAN dominierten nicht nur die Courts dieser Welt, sondern auch meine 90er.

Dieser Besuch im United Center war deshalb mehr als überfällig. Die erste Gelegenheit dafür bot sich bereits 2011 während meines Auslandssemesters an der University of Kentucky an. Die Enttäuschung damals natürlich riesig, als sich bei keinem der beiden Roadtrips nach Chi Town die Möglichkeit anbot, live bei einem Match dabei zu sein. Der Grund: der Lockout. Mehr als kurze Besuche bei der berühmten Jordan-Statue wurden es damals nicht.




Diesmal sollte es aber anders werden. Rund 20 Jahre nachdem ich Nächte damit verbracht habe, mir Spiele der Bulls live im TV anzusehen und mir jedes Mal wünschte im United Center zu sein, sollte sich dieser Wunsch nun endlich erfüllen. Und das gleich zwei Mal.

Zuerst beim Spiel der Bulls gegen die Spurs. Man muss nicht erwähnen, dass die Aufregung riesig war. Dementsprechend, beschloss ich extrafrüh in die Halle zu gehen, um so viel wie möglich vom Geschehen aufzunehmen. Zugegeben, im United Center angekommen, war ich etwas überwältigt. Die Championship Banners, die Larry O'Brien Trophies, die Retired Jersey Banners von JORDAN und PIPPEN. Vieles, das mich geprägt hat und auf jeden Fall ein Moment, der mich sprachlos machte und kurz innehalten lies.




Bevor das Spiel losging, nutzte ich noch die Gelegenheit, um mich in die Nähe des Tunnels zu begeben. Man muss sagen, dass die Securities im Vergleich zu anderen NBA-Arenen, die ich bis jetzt besucht habe, etwas lockerer sind. Ein paar Reihen runterzugehen, um ein paar Fotos zu machen ist ebenso möglich, wie die Spieler nach dem Shootaround abzufangen. Da liegt es dann eben beim jeweiligen Spieler selbst, ob er Zeit für dich findet oder nicht. Da ich zum ersten Mal im United Center war, wählte ich "leider" die falsche Seite und befand mich am Spielereingang der Gäste. Doch das hat sich trotzdem ausgezahlt. Ich kam zu Fotos mit Boris DIAW und Patty MILLS, Autogrammen von LaMarcus ALDRIDGE und Manu GINOBILI, einer Surprise Appearance von Bulls-Legende Toni KUKOC und erhielt inspirierende Worte von Kawhi LEONARD: "I don’t do photos!" Naja nicht ganz. Aber hey, der ehemalige Finals MVP hat mir etwas ganz Persönliches anvertraut .

Das Spiel selbst, war nach all dem eigentlich nur noch eine Side Note. Aber was für eine! Die Partie war durchwegs knapp und ich hatte die Möglichkeit bekommen Derrick ROSE mal live zu sehen. Zwar post-injury D-Rose aber immerhin konnte ich meinem Lieblingsspieler mal sehen und die Atmosphäre war von der Player Introduction an bis hin zur letzten Sekunde des Spiels einfach großartig. Fan Boy Mode war definitiv ON!




Nach dem ersten Besuch im United Center, ging es ein paar Tage später schon zu meinem zweiten Spiel in der Heimstätte der Bulls. Diesmal ging es gegen die Denver Nuggets. Wie bei der ersten Begegnung, war ich auch diesmal superfrüh in der Halle und setzte mich diesmal zum "richtigen" Tunnel. Dort hatte ich wieder die Möglichkeit auf einige der Spieler und Coaches zu treffen. Dieses Mal aber von den Bulls. Randy BROWN, Pau GASOL, Nikola MIROTIC und Joakim NOAH nahmen sich Zeit und standen für Autogramme und Fotos zur Verfügung.




Direkt vor dem Spiel standen die Spieler im Tunnel und liefen dann geschlossen auf das Feld. Auf dem Weg dahin, High Fives mit den Fans. Und dann war er da, der Moment: Fist Bumps mit D-Rose und Jimmy Buckets. That was it. Alles erreicht!




Die Player Introduction der Bulls mitzuerleben, war gegen die Spurs schon was Besonderes aber das Ganze nochmal wenige Meter von der Bulls-Bench zu erleben: Gänsehaut. Vor allem als es dann hieß: "From Chicago. 6' 3" Guard. Number 1. Derrick Rose!"

Nach diesen ganzen Eindrücken, die ich bereits Pre-Game sammeln konnte, war das Spiel nur mehr eine nette Nebensache. Viel mehr war ich damit beschäftigt, die ganze Atmosphäre aufzunehmen. Die Partie verfolgte ich da irgendwie nur noch am Rande mit. Darüber sagen kann ich eigentlich nur noch, dass sie relativ knapp war, die Bulls mit einem Run den Sieg erzwingen konnten und GASOL stark gespielt hat.

Wer denkt, dass das Erlebnis "Bulls" mit dem Schlusspfiff zu Ende war, der irrt. Ich wollte hier unbedingt noch das allerletzte aus dieser Experience rausholen und bekam Post-Game noch die Gelegenheit die beiden ehemaligen Bulls-Spieler Bill WENNINGTON und Stacey KING zu treffen. Vor allem Letzterer sollte Bulls-Anhängern als Kommentator bei Bulls-Spielen ein Begriff sein. Vom ihm stammt bspw. das mittlerweile berühmte "Too big, too strong, too fast and too good!"




Ein kleiner Tipp noch für alle Fans des Jordan Brands. In der 32 South State Street befindet sich die Station 23, der Jumpman Flagship Store, der neben regulären Artikeln auch zahlreiche Special Editions hat, die es nur in diesem Store gibt. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall.


New York City



Der letzte Stopp auf dieser Reise war dann schließlich der Big Apple. Was kann man zu dieser Stadt noch sagen, was nicht auch in hunderten Travel Blogs steht? NYC ist einfach großartig! Bis dato war ich fünf Mal hier und satt habe ich die Stadt auf keinen Fall. Immer was neues zu entdecken und zu erleben. Verwehrt blieb mir bis zu dem Trip aber immer ein NBA-Spiel im Mecca of Basketball.




Und das sollte sich auch bei dieser Reise nicht ändern. Natürlich gab es in diesem Zeitraum sehr wohl das eine oder andere Spiel im Madison Square Garden. So waren bspw. Dirk NOWITZKI und seine Mavs in der Stadt um gegen die Knicks anzutreten. Die Ticketpreise waren aber auch für Sitze in den Upper Levels überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu anderen Teams. Generell muss man wissen, dass man für einen Besuch bei den Knicks generell etwas tiefer in die Tasche greifen muss als bei anderen Teams. Da ist es tatsächlich egal, wie gut oder schlecht die Knicks aktuell sind und wer der Gegner ist. Ein Spiel im MSG zu erleben ist teuer. Punkt. Ob sich das auszahlt kann ich nicht sagen. Aber auf meiner Bucket List ist das auf jeden Fall.

Wie auch immer. So reichte es dieses Mal einfach nur für die MSG All Access Tour. Doch bereits das war es wert. In ca. 45 Minuten geht es durch die Gänge dieser Arena. Als besonderes Highlight wird man auch zur Garderobe der New York Knicks geführt und bekommt für einige Minuten sogar Floor Access und ist direkt am Spielfeld. Auf jeden Fall eine tolle Sache für jeden Basketball-Fan. Touren kosten um die USD 20,- und werden täglich mehrmals durchgeführt.




Ohne ein NBA-Spiel gesehen zu haben, ging es dann aber doch nicht zurück nach Wien. Spontan ging es nach Brooklyn zu den Nets, die auf die Houston Rockets trafen. Lange bevor das Spiel anfängt, wird aber einem zuerst das Barclays Center auffallen. Bereits vom Ausgang der Metro beeindruckt diese hochmoderne Arena. Doch nicht nur das Äußere besticht, auch im Gebäude selbst wird man sehen, dass hier sehr viel Wert auf Details gelegt wurde.

Gelegenheiten, um Spieler zu treffen ergeben sich hier meiner Ansicht nach, eher weniger. Beide Teams verlassen das Spielfeld zwar durch den selben Tunnel, was an und für sich nicht unbedingt das Schlechteste ist, jedoch ist der Zugang relativ schwierig und die Spieler hier auch ziemlich schnell weg.

Die Partie selbst war aber echt spannend und vor allem Brooklyn zeigte phasenweise sehr schönen Basketball. Etwas enttäuscht war ich jedoch von den Stars der Rockets. Da kam leider relativ wenig und die Bank von Houston musste es richten. Ganz gereicht hat es dann aber nicht und die Heimmannschaft konnte das Spiel für sich entscheiden.




NYC ist so vielseitig, dass da natürlich für jeden etwas dabei ist. Basketball-Fans würde ich aber auch noch einen Besuch im NBA Store nahelegen. Ich kenne zugegebenermaßen nur den alten Shop. Aber bereits der hatte es in sich und führte alles was der NBA-Fan begehrt. Als kleiner Tipp noch: NBA-Spieler lassen sich da hin und wieder für Fan-Aktionen blicken. Ein Blick auf die Facebook Page des Stores kann also nicht schaden.

Für Freunde des Jumpmans, gibt es in New York auch einen kleinen Jordan Brand Store. Flight 23 heißt er und befindet sich ca. 5 Gehminuten vom MSG entfernt. Auch dieser Store hat ein paar Exclusives im Sortiment, die es nur dort gibt. Die genaue Adresse lautet: 225 W 34th Street.


Fazit



Drei Wochen, vier Städte, vier NBA-Spiele und jede Menge Eindrücke konnte ich von diesem Trip mitnehmen. Einige, die ewig in Erinnerung bleiben werden. Vor allem die beiden Male im United Center sind mir da sehr im Gedächtnis hängen geblieben. Auf jeden Fall eine einmalige Fan Experience für mich.

Als Tipp kann ich noch mitgeben, dass man Tickets nicht unbedingt ausschließlich vom offiziellen Box Office der Arena bzw. des Team kaufen muss. Auf Plattformen wie Stubhub werden ebenfalls Tickets verkauft. Oftmals etwas günstiger. Klar, besteht das Risiko, dass der Verkäufer die Tickets noch wen anderen verkauft. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass ich über die Plattform bereits öfters Karten besorgt habe und mir nie der Zugang verwehrt wurde. Wichtig ist aber auf jeden Fall, dass man darauf achtet, dass es für die Tickets die "Print at Home"-Option gibt. Dann hat man das Ticket gleich in der Hand.

Am Gameday selbst, zahlt sich früh kommen auf jeden Fall aus. In der Arena werden zahlreiche Goodies (bspw. Mugs, Bobbleheads, etc.) verteilt, von denen einige limitiert sind. Außerdem hat man so dann etwas Zeit die Spielstätte zu besichtigen. Wenn man das erst nach der Partie machen will, kann es gut sein, dass man dazu keine Gelegenheit bekommt. Die Securities sind da im Normalfall sehr bemüht, die Arena so schnell wie möglich zu leeren. Weiters kann man so versuchen, vor dem Spiel in die Nähe des Tunnels zu kommen, um den einen oder anderen Spieler für ein schnelles Foto abzufangen.

Ray Singca

Co-Founder, Vereinsobmann und Guard bei den Vienna Paladins.

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Wiener Liga

Team W L P
       
UKJ Rockets/2 5 0 10
Vienna Paladins 4 1 9
Vienna United/3 3 2 8
Vienna Timberwolves/3 2 3 7
UKJ Rockets/3 1 4 6
BC DSG Gumpendorf/2 0 5 5

ASKÖ Cup

Team W L P
       
Vienna Paladins 4 0 8
WAT22 Oldies 3 2 8
EuroFighters 3 0 6
Phalanx 2 1 5
Lok Praterstern 1 3 5
Vienna Spartans 0 4 4
Ararat 1 2 4