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Volunteer bei der U20-Europameisterschaft

Beitrag wurde erstellt am Montag, 6. August 2018
Autor: Adin Abidovic | Scouting

 

Ich bin es wieder, Adin ABIDOVIC. Ich hatte schon mal die Ehre, einen Artikel für den Paladins Blog zu schreiben. Nun kommt der zweite Blog-Artikel von mir über die FIBA U20 European Championship. Vom 14. bis zum 22. Juli hatte ich die Chance, bei der MU20-Europameisterschaft der Division A in Chemnitz als Volunteer im Bereich Scouting (Statistiker) zu arbeiten. In zwei Spielhallen (Messe Chemnitz und Richard Hartmann Halle), lieferten sich 16 Teams neun Tage lang den Kampf um die europäische Krone.

Angefangen hat alles im Mai 2018, als ich eine Ausschreibung, in der Statistiker dringend gesucht wurden, sah. Mir war klar, dass ich unbedingt diese Chance ergreifen wollte und so bewarb ich mich dort. Der Bewerbungsprozess war eigentlich recht unkompliziert. Man musste ein Anmeldeformular ausfüllen, in dem u.a. gefragt wurde, für welche Tätigkeiten man Interesse hätte. Ich klickte auf Scouting (Statistik), da ich in dem Bereich schon viel Erfahrung habe und einfach mal wieder bei einem Großevent arbeiten wollte. Bereits 2015 tat ich dies bei der MU18 B-EM in Österreich. Somit hatte ich auch international etwas vorzuweisen. Dazu noch die FIBA Statistik Lizenz, was eine wichtige Voraussetzung für die Stelle war. Und so bekam ich rund eine Woche später dann auch die Zusage vom Veranstalter.

Danach begann die Organisation der Reise für mich. Unterkunft sowie die An- und Abreise musste man sich selbst organisieren. Man bekam aber einen Reisekosten- sowie einen Hotelzuschuss. Einen Tag vor dem Turnierstart, reiste ich dann schließlich nach Chemnitz und kam am Nachmittag in der sächsischen Stadt an. Nach dem Check-In im Hotel und des Bezugs des Zimmers, ging es für mich schon zur Messe, wo das LOC (Local Organisation Comitee) meine Anlaufstation war. Dort erhielt ich unter anderem, meine Akkreditierung.


Bildquelle: fiba.basketball (2018)


Am Tag darauf begann dann das Turnier. Wir erhielten immer am Tag davor unseren Einsatzplan. In beiden Hallen gab es insgesamt vier Spiele, von denen jeder von uns maximal zwei Spiele absolvierte und aufgrund einer FIBA Richtlinie auch nicht mehr machen durfte. Meine Aufgabe beim Scouting war das Dokumentieren der Stats für die FIBA Live Stats. Gearbeitet haben wir da stets zu dritt, da sechs Augen mehr sehen als zwei oder vier. Vor allem war dies wichtig, wenn mehrere Aktionen gleichzeitig geschahen und die Person am Laptop dadurch genug Zeit bekam, um alles zu protokollieren. Nach jedem Viertel mussten wir den Boxscore dann ausdrucken und den Teams, den Medien und dem Kommissar übergeben. Nach jedem Spiel wurde der Boxscore dann mit dem elektronischen Spielbericht verglichen und etwaige Ungereimtheiten korrigiert. Gab es keine Diskrepanzen, konnte das Spiel dann auch auf dem Papier abgeschlossen werden. Ganz normales FIBA-Prozedere.

Wenn ich mal nicht im Einsatz war, konnte ich mir die Spiele anschauen und war vom Niveau sehr begeistert. Es waren viele interessante und intensive Spiele dabei, die einen staunen ließen. Sei es die Auftaktniederlage von Spanien gegen die Ukraine oder der Sieg Deutschlands gegen den späteren Europameister, Israel. Abseits vom Basketball, hatten wir auch zwei freie Tage während des Turniers. Am ersten hielt ich mich in Chemnitz auf und lernte die Stadt etwas näher kennen. Am Abend hatten die Volunteers ein großes Barbecue mit Blick auf den Schlossteich. Am zweiten Tag fuhr ich nach Dresden, was nur eine Stunde mit dem Zug entfernt liegt. Eine richtig tolle Stadt, wo ich bei traumhaften Wetter den Tag verbringen konnte.

Beim Turnier selbst, hat mich Israel am meisten beeindruckt. Sie haben einen tollen und aggressiven Basketball gespielt. Mit Yovel ZOOSMANN, der bei Maccabi Tel Aviv in der Euroleague auf rund 10 bis 15 Minuten kommt oder Deni AVDIJA, der mit 17 Jahren der jüngste EM-Teilnehmer war, stehen für das Herren-Nationalteam vielversprechende Talente in den Startlöchern.


Bildquelle: fiba.basketball (2018)


Eine weitere positive Überraschung war sicherlich der Klassenverbleib von Großbritannien, da viele dieses Team vor der EM als Absteiger sahen. Spätestens nach dem Sieg gegen Griechenland im Spiel um die Plätze 9-16, zeigten die Briten ordentlich Herz und beendeten das Turnier auf einem tollen 10. Rang. Die weiteren Großnationen wie Litauen, Spanien, Türkei, Serbien oder Italien, schlossen die EM auf den Plätzen 5-9 ab, wobei man diese Teams auch unter den letzten vier erwartet hätte. Griechenland war für mich leider die Enttäuschung des Turniers. Letztes Jahr konnte man noch die U20 B-EM gewinnen, reichte es bei dem Turnier mit einem Sieg gegen Schweden nur zu einem 13. Platz und dem Klassenerhalt in letzter Sekunde.


Bildquelle: fiba.basketball (2018)


Am letzten Turniertag, hatte ich die große Ehre die Statistik beim Bronze-Spiel zwischen Deutschland und Frankreich zu machen. Vor 2.500 Zuschauern in der Messe, setzte sich Deutschland mit einer tollen Leistung in der zweiten Halbzeit gegen gut spielende Franzosen durch. Das Finale danach, war eine klare Sache für Israel. Kroatien kämpfte, doch die Israelis waren klar eine Klasse besser an dem Tag.

Neben der Arbeit, wollte ich auch mein Netzwerk als Trainer erweitern, was mir auch gelang. Ein paar neue Kontakte wurden geknüpft und es wurde viel gesprochen. Des Weiteren war es auch eine tolle Sache die ganzen Talente live in der Halle zu sehen. Dies lockte auch viele NBA-Scouts zum Turnier, die sich fleißig Notizen machten. Was die Talente betrifft, so konnte man bei den Balkanländern viele Spieler sehen, die in der ABA-Liga (Adriatische Basketballliga) regelmäßig zum Einsatz kommen. Bei Litauen gab es Spieler, die bei Zalgiris oder Neptunas spielen. Spanien hatte Leute, die für Barcelona, Valencia oder sonstige Vereine im Einsatz sind. Für die Türkei waren Spieler dabei, die bei Fenerbahce, Efes, Banvit, etc. spielen. Auch waren einige Spieler von verschiedensten Nationen am College tätig. Also auf jeden Fall ein riesiger Talente-Pool, war bei diesem Bewerb am Start.


Bildquelle: fiba.basketball (2018)


Die Organisation selbst, klappte großteils ganz gut. Ich möchte mich an dieser Stelle beim DBB und den Veranstaltern für ein toll organisiertes Turnier bedanken. Ich möchte mich auch bei Jochen BÖHMCKER und Christian VOGEL bedanken, mit denen ich den meisten Kontakt während der EM hatte. Ich kann sagen, dass die EM voll gelungen ist.

Am Montag darauf ging es für mich dann auch wieder nach Wien zurück. Ich habe viele tolle Eindrücke mitgenommen und das ein oder andere Spiel werde ich mir sicher nochmal auf YouTube anschauen.

Titelbild: fiba.basketball (2018)

Adin Abidovic

Nachwuchscoach bei den Vienna D.C. Timberwolves.

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Team W L P
       
UKJ Rockets/2 5 0 10
Vienna Paladins 4 1 9
Vienna United/3 3 2 8
Vienna Timberwolves/3 2 3 7
UKJ Rockets/3 1 4 6
BC DSG Gumpendorf/2 0 5 5

ASKÖ Cup

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Vienna Paladins 4 0 8
WAT22 Oldies 3 2 8
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Ararat 1 2 4