News
Aus dem Schatten zum Leader
Beitrag wurde erstellt am Donnerstag, 15. August 2013
Lange bevor er seine Sneakers zuschnürte um als Spieler auf das Feld zu gehen, konnte sich Paladins Guard Ray SINGCA bereits mit dem Spiel und der philippinischen Begeisterung für den Sport vertraut machen. Durch seinen Vater Eddie SINGCA, der in den späten 80ern und 90ern mehrfach Meister und etliche Male zum "Most Valuable Player" der philippinischen Liga in Wien gewählt wurde, lernte er Basketball kennen und lieben. Von ihm hat der Paladin auch sein Handwerk gelernt. Als er dann endlich selber die philippinische Basketball-Szene betrat, war er bereits mit Vorschusslorbeeren überhäuft worden. Trotzdem spielte er zunächst im Schatten seines Vaters. Dort hatte er Zeit um sein Spiel zu entwickeln. In den letzten Jahren konnte er schließlich selbst Erfolge feiern. Gewann selber Meisterschaften und wurde ebenfalls schon mit dem MVP-Pokal ausgezeichnet. Kleine Schritte aus dem Schatten um sich selbst einen Namen zu machen. In der Offseason nimmt er sich nun etwas Zeit um mit uns ein Interview zu machen.
PALADINS: Ein Jahr ist seit der Gründung der Vienna Paladins bereits vergangen. Wie zufrieden bist du mit den letzten 12 Monaten?
SINGCA: Aus der Sicht des Vereins kann man recht zufrieden sein. Wir haben in einem Jahr bereits vier Pokale in verschiedenen Bewerben gewinnen können. War also ein guter Start für unseren jungen Club. Als Spieler bin ich aber nicht ganz zufrieden. Beim ASKÖ Cup und in unserer zweiten FBW Saison wäre durchaus mehr drinnen gewesen. Das wissen wir und deshalb werden wir umso härter daran arbeiten um wieder ganz oben zu sein.
PALADINS: Was war im vergangenen Jahr dein persönliches Highlight?
SINGCA: Mein Highlight aus dem ersten Jahr war natürlich der Titelgewinn. Die ganze Arbeit über den letzten Sommer hat sich dadurch bezahlt gemacht.
PALADINS: Du hast über die Jahre bereits bei verschiedenen philippinischen Teams mitspielen können. Was sind für dich die grössten Unterschiede zu deinen ehemaligen Mannschaften?
SINGCA: Als ich mit 25 bei den Paladins anfing, war ich immer noch einer der jüngeren Spieler der Liga. Im Team sah das aber auf einmal anders aus. Zum ersten Mal gehörte ich plötzlich nicht mehr zu den Youngstern der Mannschaft. Ich denke, dass man als Veteran anderen Erwartungen gegenüber steht und automatisch etwas mehr Verantwortung trägt. Das ist natürlich eine interessante Herausforderung an der man als Spieler weiter wachsen kann.
PALADINS: Du hast das Thema "Verantwortung" angesprochen. Worin siehst du denn jetzt genau deine Aufgaben im Team?
SINGCA: Als Veteran ist man denk ich auch ein Stück weit für die Entwicklung des Teams mitverantwortlich. So besteht meine Aufgabe wohl auch darin, den jüngeren Spielern zur Seite zu stehen um ihnen bei ihrer Entwicklung zu helfen. Spielerisch möchte ich dem Team vor allem in der Defense helfen. Ich denke, dass mir da die Erfahrung aus dem Vereinsbasketball helfen kann, um defensiv Impulse zu setzen. Offensiv werde ich einfach versuchen weiterhin das zu tun, was ich in der Vergangenheit auch getan habe. Das heisst vor allem Tempo am Fast Break machen.
PALADINS: Immer wieder hört man von Aussenstehenden, dass du eigentlich mehr Spielzeit bekommen müsstest. Was denkst du darüber?
SINGCA: Darüber denke ich eigentlich nicht nach. Die Qualität unseres Kaders finde ich sehr hoch, sodass wahrscheinlich mehrere unserer Spieler einen Anspruch auf mehr Spielzeit haben könnten und bei anderen Teams wahrscheinlich auch bekommen würden. Das ist eben das "Opfer", das man erbringt um ein Paladin zu sein. Hier steht einzig das Team im Vordergrund. Unser Erfolg gibt diesem Konzept auch Recht. Außerdem bedeutet die Anzahl der Minuten nichts, wenn man nicht das Meiste aus diesen herausholt. Ich versuche einfach bereit zu sein, wenn Paul (OBEMEATA) mich ruft.
PALADINS: Nach dem Sommer beginnt das zweite Jahr der Paladins. Was sind deine Ziele?
SINGCA: Ich möchte die FBW Championship zurück gewinnen. Darüber hinaus würde ich gerne mehr Einladungen zu anderen philippinischen Turnieren aus ganz Europa wahrnehmen. Das wäre bestimmt eine tolle Erfahrung für das Team und ein guter Weg um den europaweiten Vergleich zu ziehen.
PALADINS: Vielen Dank für das kurze Interview und viel Erfolg für die kommende Saison.