Hallo, ich bin Henry Philips CANTON, geboren am 23.05.1974 als Sohn philippinischer Migranten in Deutschland. Mit 16 Jahren bin ich zum Basketball gekommen, habe Michael JORDAN Videos geguckt, dann ein Probetraining bei einem Basketballverein in Mülheim/Ruhr gehabt und so hat's dann angefangen. Begeistern tut mich daran alles was den Basketballsport ausmacht. Nicht nur das Spielen, sondern einfach alles drum herum. Heute arbeite ich als Vertriebler für die Marke Mazine. Ein Brand, das ich vor über 20 Jahren mitgegründet habe.

Das Brand

Wir wollten 24/7 coole Basketball-Klamotten auf und außerhalb des Platzes anbieten. Also von Basketballern für Basketballer.

Begonnen hat alles mit zwei Freunden aus meiner Mannschaft. Ich war damals Trainer und die beiden anderen Spieler von mir. Im Jahr 1998 wurde aus einer Kneipenidee dann schließlich Mazine. Für uns alle war dies auch der erstmalige Eintritt in die Fashion-Branche. Unser Ziel: Wir wollten 24/7 coole Basketball-Klamotten auf und außerhalb des Platzes anbieten. Also von Basketballern für Basketballer. Langfristig war die Vision, so viele Menschen wie möglich durch den Lifestyle des Basketballs zur Marke zu führen.

"Guerilla Marketing": NBA TD1 Challenge

Mit der TD1 Challenge eröffneten sich uns neue Türen. Von Beginn an war Mazine als Teilnehmer (1999-2002) dabei. Der Reiz war die Competition und das Flair, das von der TD1 Challenge ausging. Dieses Turnier war zu der Zeit in Deutschland das Maß aller Dinge im Streetball. Alle Mannschaften die teilgenommen haben, haben versucht ihr Bestes zu geben.

Das Feedback war damals aber überwältigend. In Zeiten ohne Facebook & Instagram, haben wir glaube ich, unser Bestes gegeben um uns in der damaligen Basketballszene einen Namen machen.

Ich kann nicht mehr sagen, in wie vielen Städten wir gewonnen haben. Aber das Deutschland-Finale in Berlin konnten wir zwei Mal gewinnen (2000 & 2001) und zwei Mal waren wir Vize (1999 & 2002). Gespielt haben für uns so viele, dass ich die jetzt nicht mehr alle zusammenbekomme. Am prominentesten sind aber zu nennen: Misan NIKAGBATSE, Jan JAGLA, Mithat DEMIREL, Zuri WILLIAMS, David HAIN, Nikola JOVANOVIC, Paul GUDDE, Babis DOULOUDIS, Marko RADULOVIC, Dorothea RICHTER und eigentlich noch zig mehr, die es verdient hätten hier erwähnt zu werden. An dieser Stelle nochmal: Danke! Die Aufgabe des Teams war es überall positiv aufzufallen und erfolgreich zu spielen. Am besten sogar mit einem schönen und spektakulären Basketball. Oft ist uns das auch gelungen.

Für uns war das dadurch eine Marketing-Gelegenheit, um uns einen Namen in der Szene zu machen. So richtig kann man Marketingmaßnahmen ja nicht bewerten. Das Feedback war damals aber überwältigend. In Zeiten ohne Facebook & Instagram, haben wir glaube ich, unser Bestes gegeben um uns in der damaligen Basketballszene einen Namen machen. Wir konnten Kunden wie KICKZ, Karstadt Sport, SportScheck und weitere bekannte Sporthäuser für uns gewinnen. Wir waren in Basketball-Deutschland in aller Munde.

Und daraus ergab sich noch mehr. Neben der Zusammenarbeit mit den wichtigen Bekleidungsfirmen, konnten wir auch andere Erfolge feiern. Wir waren Trikotsponsor der Frankfurt Skyliners und von Avitos Gießen, als auch Trikotsponsor des All-Star Days in Köln (2002).

Tolle Sache! Aber dadurch, dass das Basketball-Thema in Deutschland nie wirklich kommerziell wurde und die Basketball-Klamotten "nur" von Basketballern getragen wurden, mussten wir unsere Ausrichtung von Jahr zu Jahr ändern oder besser gesagt, dem Markt anpassen. Wir haben uns dann mehr und mehr im Streetwear-Segment wiedergefunden, wo wir auch heute noch sind.

Basketball-Allrounder

Heute bin ich immer noch Mazine aber auch immer noch Coach. Da ich mit 18 Jahren angefangen habe Mannschaften zu trainieren und dem Basketball immer treu geblieben bin. Bin ich auch, bis auf zwei Jahre, immer dem Coachen treu geblieben und bin schließlich auch zu einem Job in der Damen-Bundesliga gekommen.

Es begann mit einer Anfrage aus Oberhausen, um die dritte Mannschaft zu übernehmen. Ein reiner Damen-Basketball Verein, wo die 1. Damen damals schon in der 1. Bundesliga spielten. Die dritte Mannschaft war zu der Zeit in der Bezirksliga und hat ihren Trainer zur Winterpause verloren. Die Mannschaft war zu dem Zeitpunkt letzter und meine Aufgabe war ein Nicht-Abstiegsplatz zum Ende der Saison. Das war quasi der Beginn meiner Coaching-Karriere bei NBO. Von da an ging irgendwie alles ganz schnell. Head Coach Bezirksliga, dann Assistenz-Coach der zweiten Mannschaft in der Regionalliga, dann Head Coach Regionalliga, dann Assistenz-Coach der ersten Mannschaft in der Bundesliga. Meine größten Erfolge mit den 1. Damen waren dabei: 3. Platz der Deutschen Meisterschaft 2012, Deutscher Pokalsieger 2012, Deutscher Vizepokalsieger 2013, Deutscher Vizemeister 2014.

Auch zum Coaching einer Uni-Mannschaft bin ich gekommen. Einige der Spielerinnen haben an der Ruhr-Uni in Bochum studiert und haben mich gefragt, ob ich da als Trainer mitmachen möchte. Klar war ich dabei. Wir haben jedes Jahr an den Deutschen Uni-Meisterschaften teilgenommen. Unser Team war zu dem Zeitpunkt wirklich ziemlich stark, da an der Uni auch noch andere Spielerinnen aus der 1. und 2. Bundesliga studierten. Wir sind mehrmals Deutscher Meister geworden und haben uns dadurch immer für die Europameisterschaften der Universitäten qualifiziert. Die größten Erfolge als Head Coach waren die Vize-Europameisterschaft der Universitäten 2013 in Split und der dritte Platz bei der Europameisterschaft der Universitäten in Rotterdam 2014.

In den letzten Jahren als Assistenz-Coach in der 1. Damen-Bundesliga, durfte ich auch ein Basketball-Allrounder sein und übte ich mich ebenfalls als so eine Art "Sportmanager". Heißt, ich habe Spielerinnen für das Team gesichtet und hinterher auch Coaches für das Team ausgesucht. Auch das war eine tolle Aufgabe.

Bottom Line

Heute bin ich immer noch für Mazine tätig und immer noch Coach einer Bezirksliga-Mannschaft und zwar der Mülheim TG Bären. Als Mazine, schlagen uns weiterhin in der "Streetwear-Szene" durch. Wie im richtigen Leben auch, mit vielen Aufs und Abs.

Raten möchte ich jedem, der die Möglichkeiten hat irgendwie "Around the Game of Basketball" zu sein, Erfahrungen zu sammeln. Sie sind das Beste, was mir persönlich bis jetzt passiert sind.

Ich habe durch den Basketball viele tolle Menschen kennenlernen dürfen. Beste Freunde und Familie habe ich durch den Basketball-Sport gewonnen. Ich habe viele positive Erlebnisse machen können, die mein Leben sehr stark beeinflusst haben. Natürlich habe ich auch einige schlechte Erlebnisse gehabt. Aber auch diese waren wichtige Erfahrungen, die mich sehr weit gebracht haben. Ich bin dem Basketball-Sport für vieles sehr dankbar und ich versuche einiges davon zurückzugeben. In jeglicher Art. Und ich kann jedem nur empfehlen, das auch zu tun und zu versuchen dem Sport die Treue zu halten. All diese Erlebnisse sind sehr besonders und persönlich. Mittlerweile bin ich verheiratet, mein wohl größtes Highlight.

Raten möchte ich jedem, der die Möglichkeiten hat irgendwie "Around the Game of Basketball" zu sein, Erfahrungen zu sammeln. Sie sind das Beste, was mir persönlich bis jetzt passiert sind.