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Ist ein Burger immer schlecht? Sportler und Fast Food
Beitrag wurde erstellt am Montag, 26. Oktober 2020
Autor: Julia Wlasak | Ernährung
Vielen ist die Kultwerbung aus den 90ern noch gut in Erinnerung: Larry BIRD fordert Michael JORDAN zum Körbewerfen heraus. Der heiß begehrte Preis: ein Big Mac. Der umsatzstärkste Fast Food Konzern der Welt wollte so ein Statement setzen. Doch wie lassen sich Athleten und Fast Food in einem Atemzug nennen? Und ist das verteufelte Fast Food immer schlecht? Wir lassen uns die Diskussion rund um Sportler und Fast Food auf der Zunge zergehen.
Sportler und die richtige Ernährung
Bildquelle: usatoday.com (2019)
Die Grundzüge einer gesunden und ausgewogenen Ernährung sind keine Neuheit. Viel frisches Obst und Gemüse, ausreichend Flüssigkeit, gute Kohlenhydrate, gesunde Fette und reichhaltiges Protein halten den menschlichen Körper fit und leistungsfähig. Doch wie sieht es bei Sportlern aus? Aufgrund des erhöhten Leistungsumsatzes können Sportler einige Kalorien mehr ganz gut vertragen und benötigen sie auch, um ihre Trainings gut absolvieren zu können.
Fast Food Produkte sind meist Kalorienbomben - was sich ja bei Sportlern nicht so schnell auf die Hüften schlagen dürfte. Da macht es nichts aus, wenn vermehrt Fast Food zu sich genommen wird, oder? Falsch gedacht!
Warum Fast Food zum Leistungskiller wird
Bildquelle: theathletic.co.uk (2019)
Wenngleich Fast Food eine hohe Anzahl an Kalorien hat, ist dies der weniger entscheidende Faktor für die Missgunst gegenüber Fast Food für Sportler. Es geht vermehrt um die inneren Werte, wie das unausgeglichene Nährstoffverhältnis, das bei vielen Fast Food Produkten zu verzeichnen ist. Zwar beinhalten viele Fast Food Produkte einen hohen Anteil an Kohlenhydraten, die den Glykogenspeicher, der durch das Training oder den Wettkampf entleert wurde, wieder ordentlich aufladen können. Ein hoher Prozentsatz entfällt jedoch auf ungesunde Fette, wogegen jener für wichtiges Eiweiß zu gering ausfällt. Nach einem anstrengenden Training wollen nicht nur die Energiespeicher aufgeladen, sondern auch eine Grundlage für Regeneration und das Wachsen der Muskeln geschaffen werden. Das geschieht mittels Eiweiß, was sich in Pommes und Co. eher schlecht finden lässt. Zwar bringt ein Burger eine Menge an Eiweiß mit sich - er besitzt dagegen aber auch viel Fett. Kurz gesagt: zu wenig Proteine, Vitamine und Mineralstoffe bei einem Zuviel an Fett und Geschmacksverstärkern.
Ein weiterer Faktor ist auch das Sättigungsgefühl. Nicht selten fühlt man sich nach dem Verzehr von Fast Food nach weniger Zeit aufgrund des Mangels an wichtigen Nährstoffen sowie der schmackhaften Kombi aus Fett, Zucker und Salz erneut hungrig - und isst mehr, als der Körper eigentlich brauchen würde.
Die Balance macht's!
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Ist ein Burger also ein Teufelswerkzeug, das Sportler ab sofort komplett streichen müssen? Nein. Denn das wichtigste ist die Balance, die eben im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung einen Platz haben sollte. Das Streichen von speziellen Lebensmitteln verführt höchstens dazu, sie noch mehr zu wollen - und das Gefühl von Restriktion mag niemand wirklich gerne. Auch wenn Burger, Pommes und Co. nicht Grundbausteine einer Sportlerernährung darstellen sollten, haben sie ihre Berechtigung. Essen ist nach wie vor in einen sozialen Rahmen eingebettet und hat über die Nahrungszufuhr hinaus auch viel mit Genuss, Abwechslung und Freude zu tun. Auch wenn Fast Food kein deklariertes Superfood für Sportler ist: der gelegentliche Burger zwischendurch beim Essen mit Freunden sollte nicht für Kopfzerbrechen sorgen. Dennoch solltest du deine Energie überwiegend aus gesunden, nahrhaften und vitaminreichen Lebensmitteln zu dir nehmen. Das hält dich fit und versorgt deinen Körper mit den Nährstoffen, die er wirklich braucht.
Wie heißt es so schön; eine gesunde Mahlzeit macht dich nicht gesund, und eine ungesunde Mahlzeit macht dich nicht sofort ungesund. Der Durchschnitt machts - und die richtige Balance!
Ein entspannter Zugang zur Ernährung spielt nicht nur bei Sportlern eine große Rolle. Zwar sollte frische, vitamin- und proteinreiche Nahrung im Rampenlicht stehen. Der gelegentliche Burger zu besonderen Anlässen wird sich aber nicht sofort negativ auf deine sportliche Leistungsfähigkeit auswirken. Die Balance macht's - und Pommes und Co. tun manchmal einfach gut!