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Performance Review: Nike Zoom KD11

Beitrag wurde erstellt am Montag, 24. Dezember 2018
Autor: Ray Singca | Equipment

 

Es ist soweit, hier nun also das erste Sneaker Performance Review auf dem Paladins Blog! Genauer ansehen werden wir uns in diesem Beitrag den neuen Schuh von Kevin DURANT. Bevor es aber soweit ist, zuerst ein Shout-Out an Kooperationspartner Dunk Shop Austria. Mitja OSOLE, Robert FÜRTAUER & Co. machen das hier überhaupt erst möglich. In diesem Sinne deshalb ein Riesendankeschön dafür !

Und los geht's! Kurz zu mir, finden wird man mich in erster Linie auf einem der beiden Flügel und gelegentlich auch mal als primären Ball Handler auf der Point Guard Position . Außerdem stehen defensive Spezialaufgaben regelmäßig auf meinem Game Plan. Klar, dass Grip im Hinblick auf diese beiden Assignments eine zentrale Rolle bei der Schuhauswahl spielt. Darüber hinaus blicke ich bei beiden Sprunggelenken leider auf eine lange Verletzungshistorie zurück, weshalb Ankle Support eine ganz wichtige Komponente für mich ist. Nun aber genug von mir und mehr vom Nike Zoom KD11! Nach vier Testwochen hier mein Review:


Design

Bildquelle: Nike.com (2018)


Der erste Eindruck von diesem Schuh war positiv. Simple Shape, die durch das Flyknit als äußerstem Layer toll in Szene gesetzt wird und dazu keine unnötigen Details oder Überraschungen mit sich bringt. Schlichtweg, ein solide umgesetzter Basketballschuh. Für Abwechslung sorgen außerdem mehrere bereits erhältliche Colorways. Entschieden habe ich mich für die "Drew League"-Variante, die ich farblich sehr interessant fand und sich mal wesentlich von meinen anderen Color Selections abhob, da ich normalerweise gerne im Team-Color-Bereich bleibe. Im Großen und Ganzen ein designmäßig schön konzipierter Schuh, der mit einem Gewicht von 429 g, trotz des Flyknits, aber tatsächlich der schwerste Schuh ist, mit dem ich in den letzten Saisonen spielen durfte. Und das spürt man auch. Zum Vergleich bspw. der Air Jordan XX9 mit 365 g oder der Nike Hyperdunk 2017 mit 379 g.


Materials

Ich durfte das verwendete Material bereits bei anderen Nike-Modellen kennenlernen und bin seit dem ein Riesenfan von Flyknit. Kaum ein anderes Material fühlt sich meiner Meinung nach so bequem und leicht an wie dieses. Bei einem Basketballschuh begegnete ich Flyknit hier aber allerdings zum ersten Mal. Zugegeben, hatte ich etwas bedenken, was das für die Langlebigkeit eines Performance Shoes bedeuteten könnte. Nike hat hier aber nachgeholfen und im Bereich des Vorfuß unter dem Flyknit-Layer noch etwas für Verstärkung und Stabilität gesorgt. An besonders empfindlichen Stellen (bspw. Toe Cap) wurden außerdem Overlays aus Kunststoff hinzugefügt, die Toe Drags und ähnlichem entgegenwirken sollen. An der Ferse wurde darüber hinaus noch ein Suede- oder Nubuck-Cap angebracht, was dem Schuh wohl noch etwas mehr Stabilität geben soll, da Flyknit generell sehr weich ist. Grundsätzlich war ich von der Auswahl der Materialien sehr angetan, war im Hinblick auf die Nutzung in einem Basketballschuh aber etwas skeptisch.


Traktion

Wie oben beschrieben, ist für mich vor allem Grip eine wichtige Komponente bei der Auswahl meines On-Court Sneakers. Unterschätzt bzw. bereitwillig in Kauf genommen hatte ich diesen Faktor 2016 beim Air Jordan XXXI. Das rächte sich aber bitterlich, sodass ich den damals relativ hochpreisigen Schuh schon nach wenigen Wochen als für mich unspielbar abstempeln und wieder zur Seite legen musste . In dem hatte ich teilweise grobe Probleme, mich nach Cuts, Crossovers oder schnellen Richtungswechseln auf den Beinen zu halten und rutschte einfach viel zu oft weg. Beim KD11 war das vom Gefühl her zumindest zu Beginn anders. Die Sohle biss sich regelrecht im Parkett des T-Mobile Domes fest und lieferte bombenfesten Halt auf dem teilweise staubigen (und manchmal sogar feuchten ) Untergrund. Nach einigen Einheiten ließ das aber ehrlich gesagt etwas nach und man musste mit der Hand ab und an darüberwischen, um wieder den gewünschten Halt zu bekommen. So rutschfest wie anfangs wurde der Sneaker dann aber klarerweise nicht mehr. Trotzdem, gut genug um nicht ständig wegzurutschen war der Grip dann immer noch. Bemerkt hatte ich nur, dass sich im feinen Profil des Schuhs mit der Zeit einfach immer mehr Staub angesammelt hat, was wohl die Rutschfestigkeit beeinflusst hat. Übermäßigen Abrieb an der Sohle hätte ich jetzt aber nicht gesehen.


Dämpfung

Hierbei sprechen wir über das Herzstück des KD11. Kurz technisch betrachtet, handelt es sich bei der Dämpfung um ein full length Zoom Bag, welches von React Foam umgeben und schließlich in einer Gummi-Cupsole eingebettet wurde. Klingt nach High Tech, aber so kompliziert ist es gar nicht. Denn alles was man wissen muss ist, dass dieses Dämpfungssystem funktioniert und das sogar richtig gut. Impacts von Landungen werden sehr gut abgefedert und liefern einen kleinen Bounce. Während andere Spieler von relativ langen Break-In Times berichten, bis die Sohle elastischer wird, kann ich das so nicht bestätigen. Vom Gefühl her, war die Sohle jetzt nicht so übermäßig stiff und gab eigentlich auch relativ bald an den richtigen Stellen nach. Ein kleiner Wermutstropfen ist aber das fehlende Court Feel. Vor allem bei Richtungswechseln ist es mir relativ wichtig, den Boden zu "spüren". Hier fehlte mir das irgendwie. Woran das lag kann ich aber nicht genau sagen. Eventuell ist die Sohle aber einfach zu dick. Abgesehen von diesem kleinen "Makel" aber ein Top-Schuh in puncto Cushioning.

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Fit

Der Schuh ist vom Schnitt her "True to Size". Generell kann man noch sagen, dass man aktuell wohl keinen bequemeren Schuh als diesen auf dem Markt finden wird. Das Flyknit ist schlichtweg superangenehm und schneidet nirgends ein. Das hat aber seinen Preis und geht zu Lasten des Halts innerhalb des Sneakers. Während das Flyknit-Material sich angenehm anfühlt, ist es für meinen Geschmack für einen Basketballschuh einfach viel zu weich, was auf Kosten der Stabilität geht. Eventuell wäre es hier besser gewesen, den verstärkten Flyknit-Layer vom Vorfuß über den ganzen Schuh zu ziehen. So wie er jetzt ist, gibt das Material leider einfach zu leicht nach, wodurch ich einige Male im Sneaker vor- und zurückgerutscht bin. Heel Lockdown war oft leider ein richtiges Problem. Da half das Neopren-Heel-Padding im Inneren auch nicht viel. Unterm Strich, blieb die Ferse bei vielen Cuts und Richtungswechseln nicht dort wo sie sein sollte, was das Ganze sehr unstabil machte und mir kein gutes und sicheres Gefühl gab. Auch verschiedene Schnürtechniken halfen da nicht weiter und für eine richtig feste Schnürung, war die Zunge (nicht vergessen, Flyknit!) zu dünn und drückte dann auf den Fuß, was das ganze unangenehm machte. Auch dickere Socken verschafften mir nicht den Halt, den ich gesucht habe. Die Ferse blieb einfach nicht auf der vorgesehen Position.


Support

Aufgrund der Probleme mit dem Fit, litt natürlich auch das gesamte Support-System des Schuhs. Vor allem im Hinblick auf die Ankle Protection hatte ich große Sorgen. Auch wenn der Schuh eher wie ein Mid als ein Low aussieht, täuscht das. Der Flyknit-Colar kommt zwar bis zum Sprunggelenk, verhält sich aber tatsächlich einfach nur wie eine Socke und bietet keinerlei zusätzlicher Stabilität. Ausschlaggebend ist der Innenschuh, der aber bereits gute 2 cm darunter endet. Das kombiniert mit einem Fit, der es nicht hinbekommt, den Fuß im Fußbett zu halten um zu verhindern, dass sich dieser quasi "frei" im Schuh bewegen kann, kann leider eigentlich früher oder später nur Ankle Rolls bedeuten. Und mit meiner Verletzungshistorie war das leider einfach zu riskant und somit für mich nicht kompetitiv spielbar.

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Score & Fazit

Ich würde dem Schuh 5.3 Punkte geben. Allgemein gesehen, hat der Schuh tatsächlich einiges zu bieten. Von erstklassig verarbeiteten Materialien (Flyknit , React Foam, etc.) über die mehr als erstklassige Dämpfung () hat der Schuh tatsächlich gute Konzepte und Ansätze. Auch mit der Sohle und dem Grip hat Nike einiges richtig gemacht. Den großen Punkteabzug hat der Schuh für mich aber erhalten, weil ich ihn einfach nicht für ein Training, geschweige denn ein Spiel "zum Laufen bringen" konnte. Das war tatsächlich sehr schade, da ich den generellen Feel und das Setup mochte, mir aber schlichtweg die Sicherheit fehlte. Überzeugt bin ich aber, dass es auf jeden Fall einige Spielertypen geben wird, denen der Fit und Support ausreichen wird und mit diesem Sneaker klarkommen werden. Nur für mich persönlich ist er leider nicht der passende Schuh. Preislich befindet sich der neue DURANT mit einem Retail Price von EUR 150,- auch eher im oberen Segment und muss sich aktuell gerade noch den Signature Shoes von Michael JORDAN, LeBron JAMES oder James HARDEN geschlagen geben. Wohlverdienter Platz für einen 2-fachen NBA Finals MVP. Heißt aber auch, dass es in den Preissegmenten darunter eventuell passendere Alternativen geben könnte. Wer sich aber selbst ein Bild vom KD11 machen möchte, dem empfehle einfach einen Besuch beim Dunk Shop in Wien bzw. Wels. Die haben den Schuh in mehreren Colorways vor Ort lagernd! Für Kurzentschlossene: auch am 24.12. ist der Store in Wien ab 09:00 geöffnet!


Scorecard



Feedback

Gerne würde ich auch von euren Erfahrungen mit diesem Schuh hören. Hinterlasst dazu unten einfach einen Kommentar. Würde mich über euer Feedback freuen!

Ray Singca

Co-Founder, Vereinsobmann und Guard bei den Vienna Paladins.

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