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Play Fair Code

Beitrag wurde erstellt am Montag, 25. Juni 2018
Autor: Daniel Schwitzky | Basketball Austria

 

Wettbetrug und Spielmanipulation bedrohen die Integrität des Sports in seinen Grundfesten. Der Sport im allgemeinen verliert seine Attraktivität, wenn Ergebnisse vorhersehbar oder abgesprochen sind.

Der Play Fair Code ist eine Initiative, welche 2012 vom Sportministerium, dem Österreichischen Fußball-Bund sowie der Österreichischen Fußball-Bundesliga gegründet wurde. Seit nunmehr über sechs Jahren ist das übergeordnete Ziel die Wahrung manipulationsfreier Bewerbe im österreichischen Sport.

Für diese anspruchsvolle Aufgabe bespielen wir vielfältige Kanäle der Präventionsarbeit. Der Play Fair Code ist eine neutrale Instanz inmitten der Anspruchsgruppen des Sports und versucht, im Rahmen seiner beratenden Tätigkeit alle Parteien zu einem konstruktiven Austausch zu bewegen. Hierzu zählen unter anderem politische Institutionen und Kriminalbehörden, Sportverbände und -ligen, Sportwetten-Anbieter und weitere Institutionen im Kampf gegen Verbrechen. Für einen geordneten Überblick lohnt sich ein Blick auf unsere Homepage.

Durch die fortschreitende technologische Entwicklung haben Sportwetten ihren weltweiten Umsatz rasant vervielfachen können. Die international möglichen Wettvolumina gepaart mit einem Wettangebot, welches heutzutage kaum eine
Sportart und Spielklasse unbeachtet lässt, ziehen kriminelle Individuen an. Wettbetrug und Spielmanipulationen haben bereits sportartübergreifend stattgefunden und werden realistischerweise auch zukünftig im Sport durchgeführt. Dabei gibt es fernab der Wettbetrüger keine Anspruchsgruppe, welche ein Interesse an manipulierten Bewerben hat: Match-Fixing zerstört das Vertrauen in den Sport, lässt das Interesse von Zuschauern und Sponsoren sinken und kann zusätzlich zu finanziellen Einbußen bei den Wettanbietern führen. Zusammenfassend zieht sich das Kapital langfristig aus den betroffenen Sportarten zurück und das Interesse an diesen sinkt erheblich, wenn die Integrität nicht gewahrt werden kann.




Hier kommen wir ins Spiel! Der Play Fair Code setzt sich im Präventionsbereich gegen Match-Fixing ein. Unsere Arbeit kann in drei Kernbereiche gegliedert werden:


Schulungen

Vom Profi- bis in den Jugendbereich halten wir Seminare, in denen wir Bewusstsein über die Problematik Match-Fixing schaffen und den Athleten, Schiedsrichtern, Trainern sowie Funktionären die potenziellen Konsequenzen vermitteln wollen. Nachhaltigen Eindruck verschaffen diesbezüglich von uns aufbereitete und analysierte Spielmanipulationsskandale in den jeweiligen Sportarten, wodurch sich die Spieler mit den Inhalten identifizieren können. Durch die ordentlichen Mitgliedschaften der Österreichischen Fußball-Bundesliga sowie des Österreichischen Fußball-Bundes (Fußball), des Österreichischen Skiverbandes (Skisport), der Erste Bank Eishockey Liga (Eishockey) sowie nunmehr auch der ADMIRAL Basketball Bundesliga (Basketball) umfasst unser dauerhaftes Schulungsportfolio aktuell vier Sportarten (Tendenz steigend).


Monitoring

Neben der Überwachung der Quotenverläufe bei Sportwetten-Anbietern, die von externen Dienstleistern übernommen wird, werden Spielverläufe, Wettangebote und Auffälligkeiten im österreichischen Sport analysiert. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt können an uns übermittelte Hintergrund-Informationen nach Zustimmung aller Parteien allfällige Ermittlungsverfahren auf der Interventionsseite auslösen.


Ombudsstelle

Bei Manipulationsangeboten, Unsicherheiten und/oder bedrohlichen Situationen bietet unsere Ombudsstelle eine anonyme und kostenfreie Anlaufstelle, welche zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar ist. Die Kontaktdaten der Ombudsstelle sind hier zu finden. Athleten können sich bei Fragen und Problemen darüber hinaus jederzeit an unser Office wenden (per E-Mail an office@playfaircode.at oder telefonisch unter 01 90 340).




Seit 2017 ist die ADMIRAL Basketball Bundesliga ordentliches Mitglied beim Play Fair Code. Aktuell befinden wir uns inmitten des ersten Schulungslaufes aller Clubs der ABL sowie der Zweiten Basketball Bundesliga. Hierfür haben wir ein speziell auf Basketball zugeschnittenes Schulungsmodul entworfen, welches unter anderem exklusive Interview-Sequenzen mit Brandon JOHNSON, einen aufgrund von Match-Fixing verurteilten Basketball-Profi aus den Vereinigten Staaten von Amerika, beinhaltet.

Diese Stellschrauben sorgen für eine erhöhte Identifikation der Athleten mit dem Content der Schulung, sodass durch das Seminar die Bedrohung für den Sport glaubhaft abgebildet wird. Zusätzlich ist Interaktion ein wichtiger Eckpfeiler unser Schulungsstrategie, um Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken. Die Schulungen finden meist in für die Teilnehmenden heimischer Atmosphäre statt. Wir bieten den Ansprechpartnern der Clubs stets an, die Vorträge bei den Clubs vor Ort durchzuführen. Aktuell haben wir bereits über die Hälfte aller Teams der ABL und 2BL schulen können.

Am Ende jeder Schulung unterzeichnen der Head Coach, der Kapitän und der Play Fair Code einen Kabinenaushang, welcher als Commitment des Teams gegenüber manipulationsfreien Bewerben zu verstehen ist.




Die Präventionsarbeit im Bereich Spielmanipulation und Wettbetrug wird auch zukünftig bedeutend sein, denn das momentane Ausbleiben medienwirksamer Manipulationsskandale in Österreich bedeutet nicht, dass dieses Thema an Relevanz verliert. Durch die Entwicklungen auf dem internationalen Sportwetten-Markt und die Schwachstellen in den Sportsystemen, bspw. die aktuell an Relevanz gewonnene Tanking-Diskussion in der NBA, sind wir in der Pflicht, als europaweit anerkanntes Präventionsmodell jederzeit auf dem State of the Art zu sein.

Hierfür sorgen unter anderem unsere Partnerschaften mit internationalen Sport-Fachverbänden, Sport-Institutionen und unser Engagement in europaweiten Erasmus+ Projekten, welche die (Weiter-)entwicklung von Bekämpfungsmethoden von Match-Fixing anstreben.

Wir dürfen uns zu keinem Zeitpunkt sicher fühlen.

Daniel Schwitzky

Medien & Koordination bei Play Fair Code.

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UKJ Rockets/3 0 0 0

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WAT22 Oldies 3 2 8
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Phalanx 2 1 5
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Ararat 1 2 4